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Der endlose Kreislauf des ISMS

In den Tiefen der digitalen Bürokratie,
wo Datenbanken wie erstarrte Zeit aufeinander lasten,
liegt ein ISMS,
geschnürt in Schichten von Richtlinien,
deren Ursprung niemand kennt.
Es atmet Formulare aus
und speit Kontrollmechanismen in einer Syntax,
die nur Algorithmen träumen können.

Ein Netz aus Regularien spannt sich über die Landschaft,
ein Gewirr aus Dokumentationen,
schwärzer als jede Schwachstelle.
Die Audits nagen an den Grundfesten der Prozesse,
doch das Risiko bleibt unvermindert,
versteckt in der Tiefe eines vergessenen VLANs.


Im Schatten des Digital Operational Resilience Acts
gedeihen Vorschriften wie stacheliger Schimmel,
eingewachsen in die Knotenpunkte der Finanzwelt.
Schichten aus Notfallplänen und Resilienz-Tests
umhüllen die Infrastruktur,
bis keine Funktion mehr atmen kann.

Die Karten der Bedrohungslandschaft,
aus unzähligen Excel-Tabellen zusammengefügt,
zeigen keine Wege,
sondern Sackgassen aus unzähligen Meldepflichten.
Resilienz wird ein Wort ohne Bedeutung,
ein Ornament in Berichten,
die niemals gelesen werden.

Die Zeit selbst verlangsamt sich,
gefangen in den Anforderungen an Echtzeit-Überwachung,
die keine Krise verhindern,
sondern nur ihre Bürokratie vermehren.


Die Netze der NIS2 spannen sich weit,
eindringlicher als jede Firewall,
unsichtbarer als jede Angriffssignatur.
Kritikalität wird zu einer Frage ohne Antwort,
die Infrastruktur zum Labyrinth aus Klassifizierungen.

Ein universeller Kontrollrahmen breitet sich aus,
doch seine Ecken fransen aus
in endlosen Anforderungen.
Jedes Schwachstellenscanning,
jede Sicherheitsprüfung,
wird zu einem Ritual ohne Erlösung.

Die Lieferketten der Systeme verzweigen sich,
bis ihre Knotenpunkte verschwinden,
und dennoch verlangt der Bericht
nach einem Nachweis,
den es nicht geben kann.


Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an IT
sind Gravitation ohne Masse,
eine Schwere, die Prozesse biegt,
bis sie brechen.
Audits füllen die Landschaft wie konturlose Berge,
deren Gipfel nie erklommen werden können.

Dokumentation wird zu einer Form von Geologie,
Schicht um Schicht von Policies und Nachweisen,
unter deren Gewicht
kein System je wieder gestartet werden kann.
Daten werden zu einem Fossil
unter einem Berg aus Berichten,
die von niemandem mehr gelesen werden.

Die Prüfmechanismen greifen in sich selbst,
Schleifen aus Überprüfungen,
die nur die Prüfungen selbst prüfen.
Ein Katalog der Anforderungen,
endlos wie die Dunkelheit zwischen den Sternen.


Das ISMS selbst ist eine Singularität,
kein Prozess, sondern ein Zustand.
Risikobewertungen multiplizieren sich
in einer Unendlichkeit aus Bedrohungen,
deren Wahrscheinlichkeit niemals berechnet wird.
Die Matrix aus Maßnahmen und Zielen,
scheinbar geordnet,
ist ein Irrgarten ohne Ausgang.

Multifaktor-Authentifizierung wird zur Liturgie,
ein stummer Zwang,
der Zugang nicht gewährt,
sondern verzögert.
Virtuelle Maschinen erheben sich und fallen,
ihr Leben bestimmt durch Policy-Updates,
die sie niemals verstehen können.

Das Netzwerk, eine symphonische Leere,
getragen von Firewalls und IDS-Systemen,
deren Logs wachsen wie endlose Sanddünen.
Keine Bedrohung wird je gestoppt,
doch die Logdateien ertränken alles,
was noch von Funktionalität übrig ist.


Im ISMS gibt es keinen Anfang,
nur Iterationen.
Es bewegt sich nicht vorwärts,
sondern windet sich wie eine Möbiusschleife,
deren Ränder aus Compliance bestehen.

Die Systeme starren stumm in die Leere,
während ihre Endanwender
sich in immer neuen Sicherheitsrichtlinien verlieren.
Das Risiko verschwindet nie,
es transformiert sich nur,
ein Echo in einem leeren Raum,
gefüllt von Audits und Richtlinien,
die niemals enden.


So endet es
nicht –
denn im ISMS gibt es keine Erlösung.


Im EU AI Act türmen sich Kategorien,
hohe und niedrige Risiken,
wie Wellen, die nie brechen,
sondern nur wachsen.
Algorithmische Modelle,
geschaffen aus Daten, die niemand versteht,
werden in Schubladen gepresst,
die sich selbst verschließen
mit Schlüsseln, die es nie gab.

Ein Algorithmus, ein uraltes Rätsel,
nun verpackt in Compliance,
die keinen Unterschied kennt
zwischen Kunst und Katastrophe.
Die Klassifikationen erstrecken sich endlos,
bis der Entwickler erlischt,
sein Wille zerbrochen
am fünften Nachweis der Transparenz,
die kein Nutzer je einsehen wird.

In den Tiefen des Artikels,
zwischen regulatorischen Andeutungen,
erwachsen Formulare,
deren Felder niemand ausfüllen kann,
denn ihre Definitionen
sind Schatten in einem Schatten.

Künstliche Intelligenz, einst Versprechen,
nun gefesselt an Standards,
die keine Lösung finden,
sondern nur neue Probleme erschaffen.


Der Cyber Resilience Act erhebt sich
wie eine unsichtbare Mauer,
die alles schützt und nichts berührt.
Sicherheitsanforderungen für Geräte,
deren Existenz niemand kennt,
weben sich in endlose Checklisten,
deren Punkte im Nebel verschwinden.

Von der IoT-Glühbirne
bis zum Server, der niemals bootet,
spannt sich die Pflicht der Hersteller,
einen Bericht nach dem anderen zu erbringen,
bis die Funktionalität ertrinkt
in einem Meer aus Patches,
die niemand aufspielt.

Produktsicherheit wird zur Utopie,
zu einer Forderung ohne Ziel,
die den Endanwender nicht erreicht,
doch die Entwickler in die Knie zwingt.
Versionsmanagement, ein endloser Kreis,
dreht sich um Anforderungen,
die neue Schwachstellen schaffen,
während alte unentdeckt bleiben.

Der Markt erstarrt,
eingefroren in einer Bürokratie,
die Risiken mindern soll,
aber nur Resilienz im Dokumentieren erschafft.


Der IT-Grundschutz erhebt sich wie ein Monument,
gebaut aus Bausteinen,
die sich endlos wiederholen.
Standardisiertes Chaos,
gepresst in Kataloge,
deren Seiten niemand umblättert,
weil der Weg in die Tiefe führt
und niemals wieder hinaus.

Jedes Asset wird vermessen,
in Kategorien, die sich gegenseitig widersprechen.
Gefährdungen multiplizieren sich wie ein Virus,
der in Tabellen lebt
und von Szenarien träumt,
die niemals eintreten.

Die Bausteine türmen sich höher,
ein Turm der Informationssicherheit,
dessen Fundament aus Maßnahmenplänen besteht,
die von niemandem umgesetzt werden können,
weil die Zeit stillsteht,
gefangen im Kreislauf der Schutzbedarfsermittlung.

Die Grundschutz-Checkliste,
ein unsterbliches Artefakt,
prüft das Unprüfbare,
während Verantwortlichkeiten zerfallen
wie ungesicherte Endgeräte.

Am Ende bleiben nur die Reports,
versteckt in Ordnern,
die niemand öffnet,
außer dem Auditor,
dessen Augen die Wahrheit erkennen:
Der Schutz ist vollständig,
doch die Systeme bleiben unbewohnbar.


In den Schatten des Systems stehen sie,
die unsichtbaren Wächter des Informationschaos.
Der Informationssicherheitsrisikobeauftragte
und der Informationssicherheitsbeauftragte,
geboren in einem Sturm aus Richtlinien,
geschmiedet in der Hitze endloser Audits,
doch niemals gefeiert,
nur geduldet wie ein ungeliebter Patch.

Ihr Dasein ist ein stiller Schutz,
ein unsichtbarer Schild
gegen den Sturm aus Phishing-Angriffen,
Misskonfigurationen und menschlichem Versagen.
Doch keine Lobeshymnen werden für sie gesungen,
denn ihr Werk ist nicht sichtbar,
außer wenn es scheitert.

Der ISRB, ein Chronist der Bedrohungen,
führt Buch über Risiken,
die keiner verstehen will.
Er malt Szenarien in düsteren Farben,
doch sein Publikum sieht nur Grautöne
und klagt über die Langeweile der Berichte.
Ein Prophet ohne Zuhörer,
sein Warnruf verhallt
in der akustischen Dämpfung des Vorstandszimmers.

Der ISB, ein Märtyrer der Compliance,
ein Dolmetscher zwischen Technik und Mensch,
steht an der Front der Missgunst.
Er fordert Trainings, die niemand besuchen will,
setzt Policies durch, die jeder ignoriert,
und empfängt den Zorn der Organisation,
wenn ein Angriff durchschlägt,
dessen Abwehr niemand finanzieren wollte.

Gemeinsam tragen sie die Last der Missstände,
die Wut der Endanwender,
die Gleichgültigkeit der Führung,
die unendlichen Anforderungen der Regulatorik.
Ihre Arbeit ist ein Bollwerk,
aufgebaut aus Schuldzuweisungen und Ablehnung,
doch es ist das einzige,
was die Organisation vor dem Abgrund bewahrt.

Sie stehen still,
wie Felsen in einer Brandung aus Unverständnis,
die Schläge einsteckend,
die für andere bestimmt waren.
Ihre Opfer bleiben unsichtbar,
denn ihr Scheitern ist der einzige Moment,
in dem man sie sieht.


Die Bollwerke, einst fest verankert
im Grund der Compliance und Struktur,
beginnen zu schwanken.
Nicht durch Angriffe von außen,
sondern durch die unaufhörliche Strömung
der Anforderungen von Kunden,
die wie Wellen aus Beton gegen ihre Mauern schlagen.

Jene Kunden,
deren Namen in Schweigen gehüllt bleibt,
doch deren Forderungen
wie rostige Messer die Substanz zerschneiden.
Jeder Bericht,
jede Ausnahmegenehmigung,
jeder endlose Call voller Missverständnisse
nagt an den Fundamenten der Verteidigung,
bis sie hohl werden,
wie ein Passwort ohne Sonderzeichen.

Die Anforderungen, so klein und doch endlos,
wachsen wie Schlingpflanzen,
die die Prozesse umklammern,
bis kein Platz mehr bleibt
für Prioritäten oder Schutz.
Das Risiko wird zu einem Ozean,
dessen Wellen keinen Horizont mehr zeigen,
nur Dunkelheit und Chaos.


Der ISRB und ISB,
jene Wächter,
die noch zwischen den Ruinen stehen,
halten sich an den ehemals prächtigen Säulen,
die nun verwittert und eingestürzt sind, fest,
umringt von Formularen,
deren Bedeutung längst verblasst ist,
und bedroht von immer neuen Anforderungen.
Ihre Augen erlöschen,
nicht vor Müdigkeit,
sondern vor Hoffnungslosigkeit,
als die Realität sie überholt
und die Compliance selbst zur Bedrohung wird.

Die Anforderungen ihrer Kunden,
ein stetiger Strom aus E-Mails
mit Betreffzeilen, die keine Gnade kennen,
sind die letzte Last,
die ihre Rücken beugt.
Jene Kunden,
die die Bollwerke nicht niederreißen,
sondern sie unendlich beugen,
bis sie schließlich brechen.


ISRB und ISB verschwinden,
nicht in einem Knall,
sondern in einem langsamen Verblassen.
Kein Denkmal wird errichtet,
keine Gedenkminute gehalten.
Ihre Arbeit, unsichtbar in ihrer Zeit,
verschwindet wie ein Schatten im Licht
der neuen Realität,
die ihre Prinzipien längst überholt hat.

In der Dunkelheit des Archivs
liegen die letzten Berichte,
ungelesen,
bedeckt von einer Staubschicht aus Gleichgültigkeit.
Die Welt dreht sich weiter,
die Systeme bleiben ungeschützt,
und die Geschichte vergisst,
dass sie jemals existierten.

Die Dunkelheit, die sie verschlingt,
ist still,
und aus ihr dringt kein Echo.


So endet das Lied von ISRB und ISB,
als Wächter, die alles gaben,
nur um von der Welt vergessen zu werden,
die sie einst zu schützen schworen.